Foto: Niels Ebdrup
(fra Bornholms Tidende den 13. december 2018)
Die Weihnachtsbaumzüchter, die ausschließlich exportieren, sind jetzt fertig mit ihrer Arbeit. Aber Hanne Sonne verkauft einen großen Teil ihrer Bäume selber an die Bornholmer.
Du züchtest Deine Weihnachtsbäume auf dem ”Weihnachtshof” (Julegaard). Habt Ihr den Hof dafür umgetauft ?
-Nein, das ist ein Zufall. Er hieß schon lange so, noch bevor es Nordmanntannen in Dänemark gab. Also das ist nur ein netter Zufall, dass er so heisst.
Wie bist Du zur Weihnachtsbaumbranche gekommen ?
-Mein Mann hat 1992 begonnen, die ersten Bäume zu pflanzen. Und dann habe ich das übernommen. Mein Mann ist zur Arbeit gegangen, und ich bin auf der Landwirtschaftsschule ausgebildet worden, da konnte ich die Bäume gut betreuen. Damals hatten wir kleine Kinder, und so passte das ganz prima.
Wann hast Du angefangen Bäume zu verkaufen ?
-Die ersten 15 – 20 Jahre haben wir die Bäume nur gefällt und exportiert. Und dann hatten wir zu Weihnachten einen privaten Verkauf in Nylars und bei Idémøbler in Rønne..
Warum willst Du die Bäume selber verkaufen ?
-Für mich ist das die Krönung meiner Arbeit. Wenn ich in der Plantage war und mit den Bäumen gearbeitet habe, dann ist es richtig nett zu sehen, wer die Bäume kauft. Und zu sehen, wer welchen Baum auswählt.
Der Baum, den ich vielleicht etwas merkwürdig finde, den finden andere besonders flott. Das gibt mir etwas. Es ist wirklich schön, von Anfang bis Ende dabei zu sein – auch wenn ich den Leuten versprochen habe, dass ich nicht bei ihnen zu Hause vorbeikomme und an Heiligabend um die Bäume tanze.
Was glaubst Du, wie viele Familien kaufen dieses Jahr von Dir einen Weihnachtsbaum ?
-Schwer zu sagen. Aber ich kann merken, dass der Weihnachtsbaumverkauf in Onsbæk geschlossen hat. Es kommen jetzt mehr Kunden zum Stand bei Idémøbler.
Wie lange wirst Du wohl noch dabei bleiben ?
-Ich bin jetzt 60, und mein Mann ist 62. Da fängt man an über die Zeit der Rente nachzudenken. Aber ich finde, dass dies hier ein gutes Hobby ist, das man beibehalten kann. Wenn Du einen Baum gepflanzt hast, willst Du ihn auch gerne bis zur Tür begleiten. Ich glaube, dass wir langsam herunterfahren werden – weil es nett ist, und weil man körperlich in Bewegung bleibt.
Wie ist es so, als Weihnachtsbaumzüchterin zu arbeiten ?
-Es ist einfach schön in der Plantage zu arbeiten. Da gibt es ein unglaubliches Vogel- und Tierleben. Bei schlechtem Wetter kann es natürlich nervig sein, aber dann muss man einfach die richtigen Klamotten anziehen.
Manche denken vielleicht :Das kann ja nicht so viel Arbeit sein, Weihnachtsbäume zu züchten. Du pflanzt ja einfach die Bäume, und dann wachsen die vor sich hin, bis sie gefällt werden …
-Viele wissen sicher nicht, wieviel Arbeit es macht, einen Baum zu züchten. Die müssen betreut werden. Viele Tage gehe ich herum und setze „Vogelstäbe“ auf, kleine Bambusstäbe und Klemmen, die an der Baumspitze befestigt werden, nachdem die ausgetrieben hat. Wenn sich zu dem Zeitpunkt ein ganz kleiner Vogel auf die Spitze setzt, dann bricht sie ab, und es dauert mehrere Jahre, diesen Schaden wieder auszubessern. Man geht auch herum und korrigiert Zweige und ”betüdelt“ die Bäume.
Welches Buch liegt auf Deinem Nachttisch ?
-Ich bin jeden Montag in der Bibliothek, und ich habe gerade „Der Bär“ von Katrine Marie Guldager gelesen. Das war schnell zu lesen. Und ich habe gerade „Die Schönheit des Volkes“ von Merete Pryds Helle gelesen.
Hanne Sonne
60 Jahre
Wohnt auf dem Hof Julegaard, der zwischen Arnager und Boderne liegt.
Verheiratet mit Jørn.